Projekt Terra Preta

Unser Grundstück hat an den meisten Stellen nur Sandboden, selbst in 3 Meter Tiefe nur Sand, ohne nennenswerte Mutterbodenschicht bzw. Humusschicht. Die Versuche, trotzdem Bananen anzubauen, waren nicht sehr erfolgreich. Bananenanbau ist nicht überall auf unserem Grundstück möglich, höchstens in Hausnähe und im Halbschatten mit roter Lehmerde, die als Stabilisator für die Fundamente der Häuser in Lucianópolis verwendet wird. Die rote Lehmerde ist fruchtbarer als der Sand, hält mehr Wasser fest als der Sand. Die frühere Bananenplantage unseres Caseiros Antonio hat rote Lehmerde, ebenfalls das Grundstück von Helton Josué in Angatuba. Nur wo der Sandboden im Einzugbereich unseres Wasserturms mit roter Lehmerde, Laub und organischer Materie aus Gartenschnitt aufbereitet wurde und die Pflanzen mit Laub und Gartenschnitt gemulcht werden, gedeihen die Bananen noch gut, auch mit viel Düngung. Die Mulchschicht aus Gartenschnitt und Laub hält die Pflanzfläche feuchter und kühler, und schützt die Wurzeln vor Überhitzung und vor zu schnellem Austrocknen. Um den Sandboden mit Stickstoff anzureichern, wird Erdnuss (Arachis hypogaea) angebaut, der Erdnuss gedeiht im Sandboden gut. Unter dem großen Avocadobaum ließ ich viel Laub liegen, da hat sich schon eine dünne Humusschicht unter dem Laub gebildet. Ebenfalls mit Pferdemist habe ich gute Erfahrungen gemacht, die Bananen wuchsen mit Pferdemist gut, auch Pferdemist bildete Humusstrukturen. Doch der Nachbar gegenüber unserer Straße hat leider keine Pferde mehr, so bekamen wir kein Pferdemist mehr.

Am Teich sind die Bedingungen für einen begrenzten Bananenanbau dagegen gut, ohne viel Zutun wachsen Bananen am Teich gut, der Grundwasserspiegel ist hoch, es ist ein eher sumpfiges Gelände. Selbst in der Trockenzeit bleibt es dort meist grün. Die Bananen sind dort sogar am größten gewachsen und haben sogar geblüht und gefruchtet! Der lichte Schatten begünstigt das Wachstum der Bananen, Bananen wachsen an Wildstandorten am Waldrand, in den Lichtungen und an den Fluss- und Seenufern, wo der Boden reich an organischer Materie ist. Es ist ein Sondergarten für Bananen am Teich angelegt worden.

Im Bereich Loteamento das Antas in Lucianópolis besteht der Boden zu großen Teilen aus Sand ohne nennenswerten Humusschicht. Der Bananenanbau ist dort schwierig, viele Bananen wachsen nicht so gut und fruchten oft gar nicht. So hat auch unsere japanische Nachbarin, die eine Gemüsegärtnerei betreibt, seit mehr als 8 Jahren versucht, Bananen anzubauen und die kümmern vor sich hin und haben noch nie geblüht und gefruchtet, während ich aufgrund genauer Beobachtungen, Experimente, Fachwissen, Erfahrungen mit Bananen und Zusammenarbeit mit einem ehemaligen erfahrenen Bananenfarmer viel erfolgreicher bin.

Es ist von der Gemeinde Lucianópolis verboten, das ganze Grundstück mit roter Lehmerde zu bedecken, wegen der vielen Quellen und Flüsschen, der Boden darf nicht durch Lehmboden weniger durchlässig gemacht werden, sonst wird der Wasserhaushalt gestört. Da kann die rote Lehmerde nur begrenzt verwendet werden, die beste Lösung ist die Herstellung einer Humusschicht aus Terra Preta. Terra Preta ist sehr fruchtbar und reich an organischer Materie.

Vor über 100 Jahren war im Raum Lucianópolis dichter tropischer Regenwald, der von Siedlern abgeholzt und abgebrannt wurde, der Boden war direkt den tropischen Regengüssen ausgesetzt, erodierte im Laufe der Zeit und verlor nach einigen Jahren landwirtschaftlicher Nutzung zunehmend an Fruchtbarkeit und verlor Nährstoffe. Die Humusschicht wurde ausgewaschen, so dass heute nur noch der nackte Sandboden übrig blieb. Auch in der Amazonasregion wird viel Regenwald abgeholzt und abgebrannt und in Viehweiden umgewandelt, die immer mehr zur Steppe und Wüste erodieren. Die Humusschicht kann sich nur bilden und erhalten, wenn der Boden immer im Schatten der Bäume bleibt und kühler bleibt, die Bäume schützen den Boden vor Austrocknung und vor dem Auswaschen durch tropische Regengüsse, zusätzlich halten die Wurzeln den Boden fest. Und das Falllaub und abgeworfene Äste liegen bleiben und nach und nach zu organischer Materie bzw. Humusschicht verrotten.

Leider werden Baum- und Gartenschnitt einfach auf die Straße geworfen und durch die Müllabfuhr entsorgt. Es muss ein ökologischer Kreislauf entstehen, um einen Garten bzw. eine Chácara fruchtbar zu machen und auch tauglich für den Bananenanbau zu machen. Der Baums- und Gartenschnitt wird zerkleinert und als Mulchschicht unter die vorhandenen Bäume gelegt. Es werden dazu auch Bäume gepflanzt, die gut auf Sandböden wachsen und gute Schattenspender sind. Auf keinen Fall dürfen Eukalyptusbäume gepflanzt werden, die wachsen schnell und entziehen dem Boden zu viele Nährstoffe und Wasser, und werden auch zu groß und stören die Stromleitungen und den Empfang der Satellitenschüssel. Am besten sollten in Brasilien heimische Obstbäume gepflanzt werden, die auch bei Colecionando Frutas erhältlich sind. Auch Avocado (Persea americana) eignet sich. In die Mulchschicht sollte auch Rinder- bzw. Pferdemist gemischt werden, gelegentlich auch etwas Kalk. Und die dickeren Stämme und Äste aus dem Baumschnitt können zu Holzkohle gemacht werden, die dann zerkleinert und in die Mulchschichten gebracht werden. Und immer wieder schichtweise. So bildet sich mit der Zeit eine fruchtbare Humusschicht, genannt auch Terra Preta. Nähere Infos über Terra Preta unter dem Link bei der Wikipedia.

Auch dieses Projekt erfordert eine ständige Anwesenheit in unserer Chácara, um das Vorhaben erfolgreich durchzuführen, da sind Fachleute und in diesem Bereich erfahrene Experten wie Dr. Chris Stührk (promovierter Diplom-Biologe, der derzeit in Köln lebt), ein brasilianischer Umweltingenieur aus unserer Nachbarschaft in Lucianópolis und Helton Josué Teodoro Muniz von Colecianando Frutas erforderlich. Um die geeigneten Aufenthaltsgenehmigungen zu bekommen, suchen wir ein staatlich anerkanntes Institut und Sponsoren in Brasilien, die unsere beiden Projekte "Obstbananen für kalte Länder der Welt" und "Terra Preta" unterstützen. Vor allem Dr. Chris Stührk sucht ein Institut in Brasilien im Bundesstaat São Paulo, für das er tätig werden könnte. Ich selber habe mir mein Wissen über Bananen im Laufe der Jahre selber angeeignet, erlesen, experimentiert und Erfahrungen und Kenntnisse mit Wissenschaftlern, sogar mit dem bekannten Bananenforscher Markku Häkkinen, in Internetforen und Bananenliebhabern ausgetauscht, und habe ein Buch über Bananen in deutscher Sprache mit dem Titel "Tropische, subtropische und winterharte Bananen"  geschrieben. Ich betreibe Bananenforschung als Hobby, habe kein Abitur und habe auch nie studiert, aber einen sehr guten Realschulabschluss, der zum Abitur qualifiziert, ich war Klassenbester, auch habe eine Belobigungsurkunde der Handelskammer Nürnberg als Bester des Abschlußprüfungsjahrganges 1991 des Berufbildungswerkes Nürnberg, ich schloß meine Umschulung zur Bürokraft mit Auszeichnung ab. Das beweist eine hohe Begabung, die nur 3 von 1000 Menschen haben. Seit 2007 lerne ich Portugiesisch im Privatunterricht. Ich könnte Ihnen auch ein Referenzexemplar meines Buches in deutscher Sprache zusenden (sollten Sie keine Deutschkenntnisse haben, dann können Sie auch die portugiesischsprachige Version unserer Webseite über Bananen und über unseren Sondergarten am Teich als Referenz benutzen), wenn Sie mir ermöglichen, einen brasilianischen Wissenschaftlervisum zu beantragen, das mir sogar die Polícia Federal in Bauru am 07.01.2013 empfohlen hatte, als mir wegen eines neuen Aufenthaltsgesetzes für EU-Bürger außer Bürger aus Großbritannien, Irland, Portugal und Polen die Verlängerung bis Anfang März 2013 verweigert wurde und nur eine kleine Verlängerung bis zum 01.02.2013 gewährte.

Bei Erfolg des Projekts könnten an mehr Plätzen auf unserem Grundstück Bananen angebaut werden, so dass unsere Bananensammlung erweitert werden könnte und auch es mehr und neue Möglichkeiten für die Züchtung von Bananen in unserer Chácara entstehen könnten. Die Erkenntnisse und Ergebnisse könnten auch den Nachbarn im Loteamento das Antas zugute kommen, aber auch in anderen Gebieten Brasiliens, wo der tropische Regenwald abgeholzt wurde und der Boden wieder rekultiviert werden soll, um ihn wieder landwirtschaftlich tauglich zu machen.

Welches staatlich anerkannte brasilianische Institut und welcher Sponsor mit Kontakten zu staatlich anerkannten brasilianischen Instituten möchten uns unterstützen? Kontaktaufnahme bitte per Email bei Herrn Dr. Chris Stührk (Deutsch, Englisch, Portugiesischgrundkenntnisse), Helton Josué Teodoro Muniz (Portugiesisch) oder bei mir (Deutsch, Portugiesisch und Englisch), Joachim Jäck, melden.

 

Hier sieht man deutlich den Sandboden ohne richtige Humusschicht.

Bananen in der Hausnähe auf dem Rasen im Halbschatten und im Einbezugsbereich

des Wasserturms, die rote Lehmerde ist zu erkennen, die auch als Stabilisator für

das Fundament unseres Hauses verwendet wird.

Hier sieht man Bananen, die mit zerkleinertem Gartenabfall und Laub gemulcht sind, die Pflanzlöcher wurden

mit roter Lehmerde und Gartenabfällen aufgefüllt und dann die Bananen gepflanzt, die Bananen müssen aber

regelmässig gegossen und gedüngt werden, um den Erfolg zu garantieren, sie stehen auch im Halbschatten.

Am Teich brauchen die Bananen wegen des hohen Grundwasserspiegels nicht gegossen werden, sie stehen

auch im Halbschatten der Bäume, die organische Materie bildet sich durch den Bewuchs und Falllaub der

umgebenden Bäume von selbst, der beste Standort für Bananen auf unserem Grundstück.

 

 

Erstellt von Joachim Jäck am 19.08.2013