Persea americana (Avocado)

Die Avocado (Persea americana syn. Persea gratissima) gehört zur Familie Lauraceae. Der bis zu 15 Meter hohe Baum hat seinen Ursprung in Südmexiko und wurde bereits von den Azteken kultiviert. Heute wird er in über 400 Kultursorten weltweit in den Tropen sowie in Südafrika, Israel, Kalifornien, Chile, Brasilien, Peru, Australien und Südspanien (Málaga und die Küste von Granada) angebaut.

Der Avocadobaum ist immergrün und schnellwüchsig und wächst in warmen, tendenziell trockeneren Gebieten. Der Baum trägt dunkelgrüne Blätter, die bis zu 40 cm lang werden. Die kleinen gelbgrünlichen Blüten stehen in end- oder seitenständigen Blütenständen. Nach etwa 10 Jahren beginnt der Baum Früchte zu tragen. Die Avocadofrucht selbst ist reich an ungesättigten Fettsäuren. Bestimmte Sorten werden auch zu medizinischen Zwecken verwendet (zum Beispiel als Bakterizid und gegen Durchfallerkrankungen, oder zur kontrollierten Gewichtszunahme durch den hohen Fettgehalt).

Die Avocadofrucht, eigentlich eine Beere, ist birnenförmig bis rund, je nach Art ist ihre ledrige Außenschale mittel- bis dunkelgrün (was ihr den Namen Alligatorbirne eingebracht hat); im Inneren befindet sich ein Kern, der etwa golfballgroß wird. Das Fruchtfleisch ist grüngelb bis goldgelb und oxidiert zu einer dunklen Farbe, sobald es der Luft ausgesetzt ist – dies kann durch schnelle Zugabe von Antioxidantien, wie etwa der in Zitronensaft enthaltenen Ascorbinsäure, verhindert werden.

Die im Handel angebotenen Früchte sind meist noch hart, können aber bedenkenlos gekauft werden, da sie nachreifen. Wenn die Schale auf Druck leicht nachgibt, ist die Frucht zum Verzehr geeignet. Der Nachreifeprozess kann durch das Reifegas Ethan beschleunigt werden, wenn die Frucht beispielsweise in Zeitungspapier eingewickelt gelagert wird.

Avocadofrüchte reifen in keinem Fall am Baum aus, sondern fallen auch ohne Pflücken in einem harten „grünen“ Zustand auf die Erde, wo sie rasch reifen. Im Anbau werden die Früchte daher gepflückt, sobald sie eine marktfähige Größe erreichen.

Im deutschen Handel findet sich fast ausschließlich der weltweit meistverbreitete Typ Fuerte, eine birnenförmige Avocado mit mittelgrüner Schale und hellgelbem, zum Rand hin grünlichen Fruchtfleisch. Die Fuerte erreichen ein Gewicht von 250 bis 400 g. In anderen Ländern, z.B. den USA und Frankreich, dominiert dagegen die Hass. Bei der Hass-Avocado handelt es sich nicht um eine gezielte Züchtung, sondern um eine zufällige Mutation. Der Kalifornier Rudolph Hass fand den Baum in den 1930er Jahren in seinem Garten. Von diesem einen Baum stammen alle heutigen Hass-Avocado-Bäume ab, die in Israel, Kalifornien, Mexiko, Chile und Spanien angebaut werden. Die Hass ist kleiner als die Fuerte, rundlich und besitzt eine dicke, warzige Schale, an der man den Reifegrad nicht ertasten kann. Ihre Reife erkennt man daran, dass sich die Schale dunkelviolett verfärbt. Sie wiegt zwischen 140 und 350 g und schmeckt aromatischer als die Fuerte.

In unserem Garten stehen ein großes Exemplar und einige kleinere.

 

Unreife Frucht von Persea americana in unserem Garten im Dezember 2009.

 

 

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Aktualisiert von Joachim Jäck am 10.03.2010