Die echte Musa itinerans unterscheidet sich erheblich von der vor einigen Jahren nach Europa eingeführten  Musa sp. Yunnan, die fälschlicherweise als Musa itinerans im Handel erhältlich war.

Diese Art hat ein für Bananen ungewöhnliches Merkmal, sie bildet Ausläufer und treibt selbst in bis zu 2 Meter Entfernung von der Mutterpflanze Kindel, das sah ich auch in Angatuba in Brasilien mit eigenen Augen.

An Naturstandorten in Assam und Manipur wächst die Nominalform Musa itinerans überwiegend in schmalen Schluchten im Unterwuchs und wird an lichten Stellen oder an Waldrändern 4 bis 5 Meter hoch. Die männlichen Blüten haben sehr dekorative rotbraune Deckblätter mit seitlichen gelblichen Streifen, typisch für die Art. Die Samen sind relativ klein, 5 bis 7 mm groß und leicht eckig.

Kürzlich wurde in Indien diese neue Form von Musa itinerans entdeckt, benannt als Musa itinerans ‚Indian Form’. Sie ist eine schattenliebende bis 10 Meter hohe Banane mit rotem bis purpurfarbenen Scheinstamm und oberseits tiefgrünen Blättern mit dunkelroter Mittelrippe. Das Rot verläuft in die Blätter, im Jugendstadium sind die Blattunterseiten ebenfalls purpurrot. Diese Herkunft ist erst kürzlich eingeführt worden, es liegen noch keine Erfahrungen in Sachen Freilandüberwinterung in winterkalten Gebieten vor, dürfte aber ähnlich hart wie die Nominalform sein. Anpflanzversuche in Angatuba und Lucianópolis in Brasilien haben sich als erfolgreich erwiesen. In Angatuba hat diese Form schon geblüht und gefruchtet, erreichte auch Höhen von bis zu 10 Meter, wie ich sie mit eigenen Augen sah.

Musa itinerans 'Indian Form' in Angatuba bei Helton Josué, Colecionando Frutas mit Frucht im Oktober 2012.