Musa ‘Gros Michel’
Dessertbanane, Obstbanane
Früher eine kommerzielle Sorte, die häufig in Obstabteilungen zu finden war, heute durch Musa 'Grand Nain' wegen der Anfälligkeit gegen Pilzkrankheiten abgelöst. Obwohl mit hervorragendem Geschmack, wird sie nicht mehr so beworben, wie sie es einmal war. Sie war 70 Jahre lang die Standardsorte der Bananenindustrie. Die Früchte sind sehr groß und von außergewöhnlicher Qualität.
Ferner wegen der Symmetrie der Trauben und Aufwärtskurve der einzelnen Finger im gesamten Fruchtstand konnte sie direkt zu entfernten Märkten transportiert werden. Wegen ihrer Anfälligkeit für Panama Disease hat Musa 'Gros Michel' ihre Dominanz in der Bananenindustrie an den Cavendish-Sorten Cavendish verloren. Die Pflanze ist von etwas schlanker Statur und ist empfindlich gegen Kälte. Derzeit ist nicht bekannt, ob sie erfolgreich in Kalifornien angebaut wurde. Jedoch in Florida produziert sie nicht so gut wegen der schlechten Kältetoleranz und Anfälligkeit für Panama-Disease. Sie wird nicht für Hausgärten oder kommerziellen Anbau empfohlen. Die in der westlichen Hemisphäre am häufigsten angebaute Sorte wird wegen der Anfälligkeit für Panama Disease (Fusarium-Welke) immer weniger verwendet. Sie hat mehrere Klone produziert und ist als Mutterpflanze für neuere Sorten verwendet worden, die Pollen sind jedoch steril, was die Züchtung erschwert, da die Früchte parthenokarp sind und nur selten Samenkörner ausbilden. Auch Klone der Gruppe AAA Typ 'Gros Michel' sind anfällig. Jedoch ist aber eine geringere Anfälligkeit für BBTV nachgewiesen. Nun sind auch die Cavendish-Sorten ebenfalls bedroht, daher hat man nun bei Embrapa in Brasilien (einige der neuen Sorten haben wir auch) und FHIA in Honduras neue krankheitsresistente Sorten gezüchtet, darunter auch neue krankheitsresistente Sorten, die der alten Sorte sehr ähnlich sind und sie ersetzen könnten. Ob unsere Pflanzen die von der alten Sorte oder von der sehr ähnlichen neu gezüchteten sind, wird es sich noch zeigen.
Junges Exemplar von Musa 'Gros Michel' im Sondergarten am Teich am 31.01.2013.
Erstellt von Joachim Jäck am 16.08.2013