Projekt Obstbananen für kalte Länder der Welt
Welcher Exotenfreund in Deutschland und anderen kälteren Ländern träumt nicht schon von einer winterharten Obstbanane, die so hart wie Musa basjoo ist und sich auch mit der gleichen Winterschutzmethode wie Musa basjoo im Freien überwintern lässt und essbare Früchte ähnlich Musa 'Dwarf Cavendish' oder 'Nanica' hervorbringt??
Bisher ist nur Musa basjoo mit Winterschutz genügend hart, um mit gutem Winterschutz ihre Scheinstämme zu behalten und so die Möglichkeit bekommen, zu blühen und zu fruchten. Selbst in Südschweden bei Leif Klingström in Ängelholm hat eine Musa basjoo schon geblüht! Jedoch reifen die Früchte in Deutschland nicht mehr richtig aus. Selbst im Tessin in der Südschweiz wird die Saat von Musa basjoo noch reif und keimfähig, obwohl die Früchte noch grün bleiben und im Geschmack bitter und trocken sind. Es ist mir auch gelungen, eine Musa basjoo aus Saat heranzuziehen. Das beweist, dass Musa basjoo sich auch aus Saat heranziehen läßt, wie auch Musa sikkimensis, 'Helen's Hybrid', balbisiana, cheesmani, yunnanensis, itinerans, nagensium und xishuangbannaensis.
Zwar haben Musa sikkimensis und 'Helen's Hybrid' trotz der Samenhaltigkeit essbare und süße Früchte, aber sie sind nicht so hart wie Musa basjoo und ihre Scheinstämme überleben nur außergewöhnlich milde Winter wie 1988/89, 2006/07 und 2007/08 in Deutschland mit sehr gutem Winterschutz. Sie dürften in Deutschland und anderen kälteren Ländern der Welt nur mit beheiztem Winterschutz blühen und fruchten. Musa balbisiana hat schon mehrere Jahre in der "Kölner Flora" in Köln in Deutschland mit gutem Winterschutz überlebt, treibt jedes Jahr aber nur aus den Rhizomen aus und ihre Scheinstämme frieren trotz Winterschutz regelmäßig bodeneben zurück. Will man erreichen, dass Musa sikkimensis, 'Helen's Hybrid' und balbisiana längerfristig überleben, sollten nur ältere Pflanzen mit teilweise schon verholzten Rhizomen mit Kindel ausgepflanzt werden und gegebenenfalls beheizten Winterschutz erhalten. Auch Musa cheesmani und nagensium sind längst nicht so hart wie Musa basjoo. Auch Musa yunnanensis, xishuangbannaensis und itinerans sind weniger hart als Musa basjoo, ihre Winterhärte könnte nur durch Kreuzung mit Musa basjoo verbessert werden. In den letzten Jahren wurden jedoch auch einige neue Musa-Arten im chinesischen Hochland entdeckt, die im Aussehen Musa acuminata ähnlich sein sollen und etwa so hart wie Musa basjoo sein, sind erst in der Beschreibung und sind noch nicht nach Europa, USA und Brasilien gelangt.
Auch Musa 'Orinoco', 'Prata' alias 'Dwarf Brazilian', 'Ice Cream' und 'Dwarf Orinoco' gehören zu den kältetolerantesten Obstbananen, doch sind sie längst nicht so hart wie Musa basjoo, sogar etwas weniger hart als Musa sikkimensis. Jedoch hat Frau Ingrid Kolontaj in Köln in Deutschland erfolgreich eine Obstbanane von 'Orinoco'-Typ mittels beheiztem Winterschutz erfolgreich überwintert und will angeblich auch schon reife Bananen geerntet haben. Doch ihr Winterschutz wird mit thermostatgesteuerten Heizkabeln beheizt, so dass ihr Scheinstamm erhalten bleibt. Aber nicht jeder kann es sich leisten, eine wenig winterharte Obstbanane im Winter zu beheizen, da die Stromkosten jedes Jahr steigen und steigen, und es wäre Energieverschwendung und geht mehr ins Geld. Darum wäre eine Obstbanane mit der gleichen Winterhärte wie Musa basjoo oder mit einer besseren Winterhärte als sie besser, sie wäre sogar umweltfreundlicher!
Um winterharte Obstbananen zu schaffen, müsste Musa basjoo mit Musa sikkimensis, 'Helen's Hybrid', 'FHIA-01', 'FHIA-18' und 'FHIA-21' gekreuzt werden. Musa basjoo, sikkimensis und 'Helen's Hybrid' sind diploid, 'FHIA-01', 'FHIA-18' und 'FHIA-21' dagegen tetraploid. Und die Sorten 'FHIA-01', 'FHIA-18' und 'FHIA-21' sind krankheitsresistent, die letzteren beiden sind auch in Brasilien erhältlich. Würde man sie mit Musa basjoo kreuzen, bekäme man samenlose triploide Obstbananen, die auch in der Winterhärte der Musa basjoo näher stehen und in der Krankheitsresistenz den FHIA-Sorten, falls die Kreuzungen gelingen. Aber eine Kreuzung Musa basjoo x sikkimensis würde in der Qualität der Musa x paradiesacea in der Frucht ähnlich sein, aber viel frosthärter als Musa acuminata x balbisiana, jedoch aber immer noch samenhaltig. Aber wie bekommt man winterharte Bananen mit samenlosen Früchten? Samenlosigkeit nennt man Parthenokarpie.
Soweit die Theorie, doch man hat auch triploide und diploide Typen erfolgreich miteinander gekreuzt, in Brasilien verwendete man Musa 'Prata' (AAB) und 'Pacovan' (AAB), um sie mit Musa 'M53' (AA) zu kreuzen, dadurch entstanden mehrere neue krankheitsresistente tetraploide (AAAB) Typen wie Musa 'Japira' und 'Vitória'. Durch Bestäubung bildet Musa 'Prata' einzelne keimfähige Samenkörner in ihren Früchten aus, die dann zur Aussaat verwendet werden.
Schon in den 1930er Jahren hat man Musa basjoo erfolgreich mit Musa 'Mysore' gekreuzt. In 10 Fruchtständen fand man jeweils 1 Samenkorn, ingesamt 10 Samenkörner konnte man gewinnen und 5 von ihnen keimten und ergaben kräftige und gesunde Pflanzen. Anscheinend ist diese Kreuzung nie in den Handel gelangt und auch nie als winterharte Obstbanane erprobt worden. Glücklicherweise haben wir Pflanzen von Musa 'Mysore' von Helton Josué (Colecionando Frutas) erhalten. Ein amerikanischer Biologe, Shannon Di Corse, ein Wissenschaftler, der auf Trinidad eine alte Bananensammlung saniert, erklärte mir im Emailwechsel, dass dies auch umgekehrt möglich ist, die Samenausbeute wäre dann viel ergiebiger und die Früchte der Kreuzungen auch samenlos werden. Indem man Pollen von parthenokarpen Obstbananen wie Musa 'Mysore', 'Prata Ana', 'FHIA-18' und anderen auf samenbildende Wildarten wie Musa basjoo, sikkimensis, balbisiana, thomsonii, yunnanensis, velutina, acuminata ssp. microcarpa und andere überträgt, die Wildarten bilden Samen. Auch ein Video erklärt die Züchtung in dieser Richtung. Die alte Kreuzung Musa 'Mysore' x basjoo wollen wir in umgekehrter Richtung wiederholen, um Pflanzen zu gewinnen, für weitere Tests als winterharte Obstbananen.
Um das Projekt realisieren zu können, ist ein Daueraufenthalt in Brasilien erforderlich, selbst visumfreie 90 Tage Aufenthalte im halbjährlichen Zeiträumen für uns EU-Bürger und Deutsche sind für dieses Projekt nicht geeignet, da dieses Projekt ständige Anwesenheit in unserer Chácara erfordert, um die Kreuzungen, Anzuchten und Kulturen zu beobachten, zu kontrollieren und zu betreuen, da sind Fachleute und in diesem Bereich erfahrene Experten wie Dr. Chris Stührk (promovierter Diplom-Biologe, der derzeit in Köln lebt) erforderlich. Um die geeigneten Aufenthaltsgenehmigungen zu bekommen, suchen wir ein staatlich anerkanntes Institut und Sponsoren in Brasilien, die unsere beiden Projekte "Obstbananen für kalte Länder der Welt" und "Terra Preta" unterstützen. Vor allem Dr. Chris Stührk sucht ein Institut in Brasilien im Bundesstaat São Paulo, für das er tätig werden könnte. Ich selber habe mir mein Wissen über Bananen im Laufe der Jahre selber angeeignet, erlesen, experimentiert und Erfahrungen und Kenntnisse mit Wissenschaftlern, sogar mit dem bekannten Bananenforscher Markku Häkkinen, in Internetforen und Bananenliebhabern ausgetauscht, und habe ein Buch über Bananen in deutscher Sprache mit dem Titel "Tropische, subtropische und winterharte Bananen" geschrieben. Ich betreibe Bananenforschung als Hobby, habe kein Abitur und habe auch nie studiert, aber einen sehr guten Realschulabschluss, der zum Abitur qualifiziert, ich war Klassenbester, auch habe eine Belobigungsurkunde der Handelskammer Nürnberg als Bester des Abschlußprüfungsjahrganges 1991 des Berufbildungswerkes Nürnberg, ich schloß meine Umschulung zur Bürokraft mit Auszeichnung ab. Das beweist eine hohe Begabung, die nur 3 von 1000 Menschen haben. Seit 2007 lerne ich Portugiesisch im Privatunterricht. Ich könnte Ihnen auch ein Referenzexemplar meines Buches in deutscher Sprache zusenden (sollten Sie keine Deutschkenntnisse haben, dann können Sie auch die portugiesischsprachige Version unserer Webseite über Bananen und über unseren Sondergarten am Teich als Referenz benutzen), wenn Sie mir ermöglichen, einen brasilianischen Wissenschaftlervisum zu beantragen, das mir sogar die Polícia Federal in Bauru am 07.01.2013 empfohlen hatte, als mir wegen eines neuen Aufenthaltsgesetzes für EU-Bürger außer Bürger aus Großbritannien, Irland, Portugal und Polen die Verlängerung bis Anfang März 2013 verweigert wurde und nur eine kleine Verlängerung bis zum 01.02.2013 gewährte.
Aber auch Bananenplantagen in den südbrasilianischen Staaten Rio Grande do Sul, Santa Catarina und teilweise auch in Paraná sind frostgefährdet. Nachtfröste können dort auftreten, wenn auch selten. Es sind schon dort mal Kaffeeplantagen bei plötzlichen Kaltlufteinbrüchen antarktischer Polarluft im Südwinter erfroren bzw. frostgeschädigt und ganze Ernten verloren gegangen. Da könnten frostresistente Obstbananen sogar dort von Nutzen sein. Und Bananenanbaumöglichkeiten auf kältere Regionen und Länder ausweiten.
Welches staatlich anerkannte brasilianische Institut und welcher Sponsor mit Kontakten zu staatlich anerkannten brasilianischen Instituten möchten uns unterstützen? Kontaktaufnahme bitte per Email bei Herrn Dr. Chris Stührk (Deutsch, Englisch, Portugiesischgrundkenntnisse), Helton Josué Teodoro Muniz (Portugiesisch), Shannon Di Corse (Englisch) oder bei mir (Deutsch, Portugiesisch und Englisch), Joachim Jäck, melden. Bzw. uns ein Grundstück mit fruchtbarer Bananenerde (rote Lehmerde, darf kein Sandboden sein, ideal wäre humoser Lehmboden) im Raum Lucianópolis oder Angatuba zur Verfügung stellen.
Aktualisiert von Joachim Jäck am 18.08.2013