Salvia officinalis (Echter Salbei)

Die Echte Salbei (Salvia officinalis), auch Garten-Salbei, Küchensalbei oder Heilsalbei genannt, ist ein bis 80 Zentimeter hoher Halbstrauch der Gattung Salbei. Die immergrüne Gewürz- und Heilpflanze stammt aus dem Mittelmeerraum, ist aber mittlerweile in ganz Europa und auch in Südamerika verbreitet.

Der Echte Salbei ist eine traditionelle Pflanze der Bauerngärten. Alle seine Teile haben einen starken aromatischen Geruch. Als wärmeliebende Pflanze mediterraner Herkunft ist er in Mitteleuropa nur bedingt winterhart und benötigt in klimatisch rauen Lagen Winterschutz. Er ist daher wenig konkurrenzfähig zu Wildpflanzen und nur selten verwildert anzutreffen. Der Echte Salbei gedeiht am besten auf kalkreichem, steinigem und trockenem Boden.

Die violetten, selten rosa oder weißen Blüten haben die typische Form der Lippenblütler.

Die Salbei enthält Hauptwirkstoffe, die die ätherischen Öle Thujon und 1,8-Cineol, Gerbstoffe sowie Bitterstoffe sind. Bei Überdosierung ist das ätherische Öl durch seinen Gehalt an Thujon giftig. Die Verwendung von Salbei als Haustee für den Dauergebrauch wird daher als bedenklich angesehen. Thujon ist zwar im Wesentlichen fett- und alkohollöslich, jedoch hat sich in neueren Studien der Universität Hamburg gezeigt, dass aufgrund geringfügiger Wasserlöslichkeit des Thujons, ein dauerhafter Gebrauch von Salbeitee schon ab 1-2 Tassen täglich als "gesundheitlich bedenklich" einzustufen ist. Zu beachten ist des Weiteren ein hoher Thujongehalt in alkoholischen Auszügen wie z.B. in importiertem Absinth.

Die Verwendung von Salbei als Heilmittel hat eine lange Tradition. Als Gewürz hielt er erst im Mittelalter Einzug in unsere Küche, geriet jedoch rasch in den Ruf, zu den Kräutern zu gehören, die das Ranzigwerden von Fetten verhindern.

Salbei riecht aromatisch und schmeckt würzig und bitter. Das Gewürz wird für Fleischgerichte, Wild, Geflügel, Würste, Fischgerichte und Kräuterkäse benutzt. Besonders zu fetten Speisen passt Salbei gut, denn er fördert die Bekömmlichkeit schwerer Kost. Salbei gehört zu den wenigen Kräutern, die sich auch getrocknet gut verwenden lassen.

Traditionell ist die bakterien-, entzündungshemmende sowie zusammenziehende Wirkung des Salbeis bekannt. Bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes werden handelsübliche wässrige oder alkoholische Auszüge zum Gurgeln eingesetzt. Salbeitee kann ebenfalls zum Gurgeln benutzt oder getrunken werden. Ihm wird eine schweißhemmende Wirkung zugesprochen. Die Inhaltsstoffe des Heilsalbeis sollen außerdem sekretionsfördernd wirken und die Funktion des Nervensystems unterstützen.

Salbei gehört zu den Pflanzen, die man nicht über längere Zeit in hoher Dosis einnehmen sollte. Beim Stillen sollte man keinen Salbeitee oder sonstige Produkte zu sich nehmen, da sonst der Milchfluss versiegen kann, außer man möchte abstillen.

 

Echter Salbei in unserem Garten im Januar 2008.

 

 

 

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Aktualisiert von Joachim Jäck am 10.09.2009