Ricinus communis (Wunderbaum, Rhizinus)

 

Einzige Art der Gattung Ricinus und der Familie Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse), beheimatet in Nordostafrika, heute in allen tropischen Zonen der Welt, in einigen südlichen Bundesstaaten der USA sogar invasiv. Sie wächst in den gemäßigten Klimazonen wie in Deutschland als einjährige krautige Pflanze, in den Tropen als Strauch oder Baum, ist sehr schnellwüchsig, unter idealen Bedingungen kann sie in nur 3 bis 4 Monaten bis zu 5 Meter hoch werden. In den Tropen erreicht sie nach mehreren Jahren Wuchshöhen von bis zu 13 Metern und bildet einen verholzten Stamm. In saisonalen Klimaten wächst die Pflanze staudig und stirbt jedes Jahr oberirdisch ab und treibt dann im Frühjahr und bei entsprechender Sonneneinstrahlung wieder aus.

 

Die wechselständig stehenden Laubblätter sind 30 bis 70 cm groß, glänzend, grün oder bei manchen Sorten rötlich bis tiefpurpurfarben wie bei unseren Exemplaren in unserem Garten, haben lange Blattstiele und sind fünf- bis elflappig handförmig. Auch die stark wasserhaltigen Stängel sind bei einigen Sorten rot überlaufen.

 

Die Blütenstände sind endständig und rispig. Die Pflanzen sind einhäusig getrenntgeschlechtig. Die eingeschlechtigen Blüten sind unscheinbar und grüngelb. In der oberen Hälfte des Blütenstandes werden nur die an den roten Stempeln zu erkennenden weiblichen Blüten gebildet, in der unteren Hälfte nur die männlichen Blüten (bei den Bananen ist es ähnlich, aber umgekehrt) mit ihren typischen gelben Staubblättern. Die Kapselfrüchte sind rotbraun, dreifächerig und mit weichen Stacheln besetzt, die rötlichbraun-marmorierte, bohnenförmige Samen enthalten, die giftig sind.

 

Die Art liebt einen vollsonnigen, warmen und windstillen Platz. Der Boden sollte humus- und nährstoffreich und gut durchlässig sein. Eine gute Wasserversorgung fördert zwar das Wachstum, ist aber nach gutem Anwachsen nicht mehr zwingend, da die Pflanze Dürrezeiten toleriert.

 

Der Wunderbaum wird als Heilpflanze verwendet, alle Teile der Pflanze sind giftig. Es wird aus den Samen Rhizinusöl gewonnen, das abführend wirkt.

 

 

Ricinus communis in unserem Garten im Dezember 2009.

 

 

 

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Erstellt von Joachim Jäck am 10.03.2010