Opuntia ficus-indica (Feigenkaktus)

Opuntia ficus-indica ist eine Art der artenreichen Gattung Opuntia  der Familie Cactaceae, stammt vermutlich aus Mexiko. Durch die lange Kultivierung der Art ist das ursprüngliche Verbreitungsgebiet nicht bekannt. Die Art ist in Südamerika, Australien und im Mittelmeergebiet verwildert. Molekulargenetische Untersuchungen deuten darauf hin, dass Opuntia ficus-indica eine domestizierte Form von Opuntia megacantha ist.

Opuntia ficus-indica wächst strauchig oder baumartig und erreicht Wuchshöhen zwischen 1 bis 6 Metern. Meist ist ein deutlicher Stamm von bis zu 35 Zentimetern vorhanden. Die unterschiedlich geformten grünen Triebabschnitte sind schmal bis breit verkehrt eiförmig oder länglich. Sie sind 20 bis 60 Zentimeter lang und 10 bis 25 Zentimeter breit. Die schmal elliptischen Areolen stehen 2 bis 5 Zentimeter voneinander entfernt. Sie sind mit braunen oder gelben Glochiden besetzt, die bald abfallen. Die Dornen sind unauffällig und fehlen oft ganz. Trotzdem sind Glochiden berüchtigt für ihre schwierige Entfernbarkeit aus der menschlichen Haut, man braucht Pinzetten und Lupen, sie verursachen Juckreiz und Entzündungen. Daher sollte man die Triebe nur mit dicken Lederhandschuhen anfassen, bei den Arbeiten mit dem Kaktus muss man sehr vorsichtig sein und die Berührung der Kleidung mit dem Kaktus vermeiden.

Die Blüten stehen endständig am Spross, sind gelb bis rot und haben einen Durchmesser von 5 bis 10 Zentimeter. Die eiförmigen bis länglichen, grünen, orangen oder roten Früchte sind 6 bis 10 Zentimeter lang. Sie sind mit Glochiden und manchmal mit Dornen besetzt.

Verzehrt wird das Innere der Frucht mit den ebenfalls essbaren Kernen. Das, je nach Sorte, gelborange bis rote Fruchtfleisch hat einen süß-säuerlichen Geschmack. Dabei sollte die Frucht wegen der Dornen nur mit einer Gabel gehalten und die Schale mit Hilfe eines Messers vorsichtig entfernt werden. Oder man hält die Früchte mit einer dickeren Plastikfolie in der Hand, schneidet sie mit einem Messer in zwei Hälften und löffelt mit einem Teelöffel das Innere aus. Legt man die Früchte vorher für einige Zeit in kaltes Wasser, werden die Dornen weicher und man kann sie mit einer Bürste entfernen. Die Frucht kann man wahlweise roh, als Marmelade oder als Likör Bajtra genießen.

In unserem Garten stehen auch mehrere Exemplare, sie läßt sich leicht durch Stecklinge vermehren.

 

Opuntia ficus-indica in unserem Garten im September 2008.

 

 

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Aktualisiert von Joachim Jäck am 25.08.2013