Manihot esculenta (Maniok)

 

Eine Pflanzenart aus der Gattung Manihot und aus der Familie Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse). Andere Namen und die geernteten Wuzelknollen sind Mandioka, Kassava, Kassave oder Yuca. Der Anbau der Pflanze ist wegen ihrer stärkehaltigen Wurzelknollen weit verbreitet. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde schon vor der Entdeckung Amerikas durch die Europäer von den Indios zur Ernährung verwendet. Heute wird sie weitweit in den Tropen und Subtropen angebaut.

 

Sie bildet 1,50 bis 5 Meter hohe Sträucher, alle Teile der Pflanze führen Milchsaft. Sämlinge bilden zunächst eine Pfahlwurzel. Die faserigen Seitenwureln verdicken sich und bilden große Wurzelknollen. Die Stängel zeigen je nach Sorte verschiedene Wuchsformen, mit starker Verzweigung von der Basis oder mit einem durchgehenden, wenig verzweigten Leittrieb. Die Blätter sind handförmig in drei bis neun Segmente geteilt, jedes ist 8 bis 18 cm lang und 1,5 bis 4 cm breit. Die Blätter stehen an 6 bis 35 cm langen Blattstielen. Am Grund des Blattstieles sind zwei dreieckige bis lanzettliche Nebenblätter, diese werden 5 bis 7 mm lang, sie sind ganzrandig oder sind in wenige stachelspitzige Segmente geteilt. Die Pflanze ist bei Trockenperioden laubabwerfend, auch in unserem Garten.

 

Die 5 bis 8 cm großen Blütenrispen können endständig sein oder in den Blattachseln stehen. Die Blüten sind männlich und weiblich, kommen beide auf einer Pflanze vor. Die männlichen Blüten bestehen aus fünf rötlichen Sepalen, die bis zur Hälfte ihrer Länge oder weniger miteinander verwachsen sind. Auf der Innenseite sind sie behaart. Die weiblichen Blüten haben auch fünf miteinander verwachsene Blütenblätter, diese sind mit 1 cm Länge etwas größer als die der männlichen Blüten. Die Fruchtkapsel ist oval, 1,5 bis 1,8 cm lang und 1 bis 1,5 cm breit. Sie hat sechs längs verlaufende Rippen und enthält drei glatte, leicht dreieckige, etwa 1 cm große Samen.

 

Die weiblichen Blüten reifen vor den männlichen, so dass die Pflanze nicht selbstbestäubend ist. Die Blüten enthalten Nektar, der Insekten als Bestäuber anlockt. Die Fruchtkapseln platzen bei der Reife auf und schleudern die Samen heraus.

 

Maniok bevorzugt sandige oder sandig-lehmige Böden. Das Wachstum ist auf leicht saurem Substrat am besten, der pH-Wert 4 bis 8 wird toleriert, die Pflanze kommt gut mit typischen tropischen Böden zurecht, die einen hohen Gehalt an Aluminium und Mangan und wenig verfügbare Nährstoffe enthalten. Mit Trockenzeiten hat die Pflanze keine Probleme, sie treibt bei Beginn der Regenzeit schnell wieder aus. Sie verlangt einen sonnigen Standort und toleriert keine Temperaturen unter 10°C.

 

Auch die Wurzelknollen sind giftig, enthalten Blausäure und sind deswegen für den Rohverzehr nicht geeignet. Um sie genießbar für den menschlichen Verzehr zu machen, muss die Blausäure aus den Wurzeln entfernt werden, schon die Indios kannten die Möglichkeiten dazu. Nach Verarbeitung kann man sie als Maniokmehl verwenden.

 

 

Manihot esculenta in unserem Garten im Dezember 2009.


 

 

 

 

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Erstellt von Joachim Jäck am 10.03.2010