Artocarpus altilis (Brotfruchtbaum)
Mittelgroßer, immergrüner, bis 20 m hoher Laubbaum der Gattung Artocarpus und der Familie Moraceae, nahe mit dem Jackfruchtbaum verwandt. Bei Verletzung der Rinde tritt Milchsaft aus. Die Laubblätter sind wechselständig, kurz gestielt, elliptisch. Blattspreite bis zu 80 cm lang und 50 cm breit, tief gelappt und ledrig. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und glänzend, die Blattunterseite ist rau behaart.
Die Blüten sind klein und getrenntgeschlechtlich. Die männlichen Blüten sind gelblich und in 30 cm langen Kolben. Die weiblichen Blüten sind blaugrün in kugeligen Kolben. Die Früchte sind grüne Sammelfrüchte, 25 bis 30 cm lang und wiegen etwa 1 kg, die Oberfläche der Fruchtschale ist rau. Das Fruchtfleisch ist weiß und bei Reife mehlig weich, die Samen sind kastanienartig, in Kulturformen sind sie normalerweise weggezüchtet, unser Brotfruchtbaum von Frutas Raras ist so eine.
Die Heimat des Brotfruchtbaums liegt in Polynesien und auf den Sunda-Inseln. Als Frucht- und Ziergehölz ist Artocarpus altilis heute in allen Gebieten der warmen Tropen anzutreffen, selbst auf den Kanaren ist diese Art im Botanischen Garten von Puerto de la Cruz auf Teneriffa anzutreffen.
Die Brotfrucht wird reif als Obst und unreif als Gemüse gegessen. Das Fruchtfleisch wird gekocht, fritiert oder gebacken. In der südpazifischen Region werden Scheiben der Brotfrucht in Erdöfen geröstet. In Malaysia werden sie in Sirup gebacken. In Polynesien werden die Früchte in Erdöfen gebacken und dort bis zu einem Monat aufbewahrt. durch Gärung entsteht eine Art Käse, der als "poi" bezeichnet wird. Reife Früchte werden getrocknet und zu Mehl gemahlen oder zu Chips verarbeitet. die Samen, die ein kartoffelähnliches Aroma haben, kann man auf verschiedene Weise kochen, rösten oder frittieren. In Westafrika stellt man aus ihnen einen Brei her.
Das gelbliche Holz wird für die Herstellung von Möbeln und im Bootsbau verwendet. Auf Hawaii werden die traditionellen Trommeln, die bei Hula-Tänzen benutzt werden, aus Stammabschnitten angefertigt.
Der Brotfruchtbaum wurde 1793 in Jamaika eingeführt. Vier Jahre zuvor wurde Kapitän Bligh beauftragt, 1000 Setzlinge des Brotfruchtbaums vom malaiischen Archipel nach Mittelamerika zu bringen. Die Früchte sollten zur Ernährung der Sklaven dienen. Berühmt geworden ist diese Reise durch die Meuterei auf der Bounty. Es wurde sogar ein Roman über diese Geschichte verfasst, dieser wurde auch verfilmt und wurde auch als TV-Spielfilm ausgestrahlt. Durch diese Geschichte ist der Brotfruchtbaum so berühmt geworden und steht deshalb in unserem Garten. Unbestritten hat sein Laub auch einen sehr hohen Zierwert. Vom Brotfruchtbaum existieren verschiedene Varianten, die oft einen anderen Namen tragen. Ein Baum bringt pro Jahr etwa 40 kg reife Früchte hervor.
Leider konnte sich unser Brotfruchtbaum nicht etablieren, da der Standort zu sandig und der Boden zu schnell austrocknet, die Pflanze war auch etwas zu schwach. Aber es gelang Antonio, eine neue Pflanze in Duartina zu bekommen, die pflanzte ich am Teich am 03.12.2010 aus. Die neue ist kräftiger als die alte, der neue Standort ist günstiger, da der Boden durch den höheren Grundwasserspiegel der Teichnähe auch in der Trockenzeit feucht bleibt und der Standort halbschattig ist, so dass bessere Startbedingungen gegeben wären.
Neuer Brotfruchtbaum am Teich am 03.12.2010.
Aktualisiert von Joachim Jäck am 02.04.2011